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Das Geheimnis des Darbo-Claims nach 26 Jahren gelüftet.

Franz Merlicek verriet am P.O.M. bei einem seiner seltenen Vorträge die bestgehüteten Geheimnisse der Langzeitkampagne für Darbo.

22. Mai 2013 im Apothekertrakt des Schlosses Schönbrunn: Point Of Marketing mit reger CCA-Beteiligung.
Eine der Hauptattraktionen der von Daniela Philipp-Sabelko ebenso charmant wie kompetent moderierten Vorträ ist Franz Merliceks "Storytelling" zum Thema Darbo. Schon im Intro wurde angekündigt, dass es seinerzeit keinen Claim von D&M (damals noch ohne "B" im Agenturnamen) gab. Dennoch lief die Kampagne von Anfang an mit "In Darbo naturrein kommt nur Natur rein." unter Merliceks reichem CD-Segen. Manch einer mag sich schon gewundert haben, dass einer der bekanntesten Slogans Öterreichs nicht auf der D, M & B-Liste im Internet zu finden ist.

Merlicek lüftete also das bislang bestgehütete Geheimnis des von ihm als visionär bezeichneten Slogans gleich bei der Einleitung und stellte CCA-Kollegen, Texter Peter Krakovsky (textconcept.at) als Autor vor, der ihn vorab in einem persönlichen Brief über die Historie informiert hatte. Peter Krakovsky war mit seiner Tochter im Saal anwesend und fühlte sich sichtlich geehrt.

Der Hintergrund: Krakovsky war anno dazumal für Wirz tätig und hatte den überbeschäftigten, mittlerweile leider schon verstorbenen legendären Texter Heinz Berger für eine Präsentation bei Darbo vertreten. Der Slogan war der Aufhänger der Vorschläge von Wirz und kam offensichtlich gut an. Andererseits gefielen Herrn Darbo die Produktausstattungen von Demner damals so gut (O-Ton: "Ich hätte es selber nicht besser machen können"), dass der Etat an D&M wanderte, wo er bis heute noch ist.

Merlicek berichtete, dass der Slogan zwar vorgegeben war aber durchaus hervorragend ins Gedankengebäude seiner Vorstellungen passte. Gewonnen wurde mit neuen Verpackungen, die Darbo ursprünglich gar nicht bestellt hatte und wovon einige heute noch so aussehen wie damals, berichtete der Chefdesigner stolz.

In der Folge verriet Merlicek auch strategisch, was hinter dem Mythos Darbo steckt, machte das Publikum zu Mitwissern, warum der Dauerbrenner auch nach einem Vierteljahrhundert so gut funktioniert und zeigte drei Filme aus der "Neuseeland-Periode", dem bevorzugten Drehort des CDs für Darbo. Die Spots leben von auf Spotlänge verdichteten Dramen, facettenreichen Geschichten, die detailreich ausgeführt sind, um den Konsumenten auch bei häufiger Schaltung nicht zu langweilen. Man kann immer Neues entdecken. Merlicek erzählte zu jedem Spot die Hintergrundstory, die vielleicht der eine oder andere im hochkarätig besetzten Auditorium zum ersten Mal so verstand. Als dramaturgische Ingredienzien wirken Eifersucht, Inzest, Betrug und natürlich Leidenschaft belebend, harmonisch komponiert wie eine gute Marmelade. Oder ein Sirup. Diese natürlichen Zutaten bringen der Marke eine Aura von Hochwertigkeit und damit einen gewissen Spielraum im heiß umkämpften Regal, womit der Bogen zum Hauptthema des P.O.M. genial gespannt war. Basierend auf Howard Luck Gossages Unikatsidee (jedes Sujet wird nur einmal geschaltet) brachte Merlicek im Finale noch eine launige Anregung fürs Fernsehen: Die Schaltung ideenreicher Spots sollte deutlich weniger kosten als die der langweiligen. Eine Jury müsse hier entscheiden. Unter welcher Leitung diese agieren sollte, blieb natürlich auch kein Geheimnis. Ein spannender Nachmittag beim P.O.M. nahm seinen Lauf.